Terrorismus: In Gießen gibt es das, wonach im Reuß-Prozess vergeblich gesucht wird

Eine paramilitärisch auftretende linke Szene, die organisiert, koordiniert und überzeugt von der eigenen moralischen Überhöhung Gewalt einsetzt, trifft auf einen Staat, der wegschaut, und eine CDU, die glaubt, dass wenn sie nur die Augen feste zuhält, dass dann alles wieder gut und sie nicht Ziel dieses linken Mobs werden würde.

picture alliance / Joko | Joko

In Frankfurt wird seit eineinhalb Jahren ein Prozess vor dem Oberlandesgericht gegen mehrere ältere Herrschaften geführt. In dem Prozess versucht die Bundesanwaltschaft das Gericht davon zu überzeugen, dass sich diese älteren Herrschaften verabredet hätten, die Ordnung des Staates gewaltsam umzustürzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hätten sie, so der Vorwurf der Bundesanwaltschaft, eine terroristische Vereinigung gegründet.

Der Nachweis ist nicht so schwer, wie es zunächst vielleicht aussehen mag. Zur Zeit der RAF wurde der Paragraph 129a in das Strafgesetzbuch eingefügt, der schon den angeblichen Willen zur Tat erklärt. Der Paragraph 129a StGB ist ein Gesetz, das sich nicht auf eine begangene Tat, sondern präventiv auf eine vermutliche, in der Zukunft stattfindende Tat bezieht.

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Strafrechtlich relevant werden also bereits Versuche, Personen zu werben oder zu unterstützen, die den Mitgliedern terroristischer Vereinigungen Unterstützung gewähren, etwa indem sie ihnen Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Entsprechend dieser Logik zielt § 129a StGB auf die präventive Zerschlagung gefährlicher Strukturen ab. Also noch bevor konkrete Taten begangen werden könnten, und zwar unabhängig davon, ob überhaupt die materiell-technische Möglichkeit besteht, diese Straftaten tatsächlich begehen zu können.

In der Hand eines Gerichtes ist der Paragraph 129a StGB ein außerordentlich mächtiges Instrument.

Dem juristisch ungeschulten Beobachter drängt sich der Verdacht auf, dass es in Frankfurt bisher nicht gelungen wäre, diesen Nachweis einer terroristischen Vereinigung zu erbringen. Bedenkt man, dass kürzlich der erste Haftbefehl, gegen die Geliebte des Prinzen Reuß, aufgehoben wurde, sieht es auch nicht so aus, als dass sich das in naher Zukunft substanziell ändern könnte.

In Gießen hätte man nun jedoch – wenn man denn nur sehen wollte – sehen können, dass genau das, was man in Frankfurt bisher vergeblich versucht, vor dem geistigen Auge der Presse und der Öffentlichkeit entstehen zu lassen, von linker Seite erschreckend offen zur Schau gestellt wurde. Nämlich eine zentral gesteuerte Organisation mit erheblichem Gewaltpotential. Einer Organisation, die einen anderen Staat will und offen zeigt, dass sie den demokratischen Rechtsstaat ablehnt und, was noch erschreckender ist, auch offen zeigt, dass sie Gewalt nicht nur akzeptiert, sondern auch bereit ist Gewalt einzusetzen. Der Eindruck einer terroristischen Vereinigung, die sich vermutlich nicht mit konstruierten Verabredungen zum Umsturz zufrieden geben könnte, drängt sich hier förmlich auf.

Die Ereignisse von Gießen haben Erschreckendes offenbart. Es gibt in Deutschland mittlerweile eine paramilitärisch und zentral organisierte linke Bewegung, die sich berechtigt sieht, Gewalt gegen alle anzuwenden, die mit ihrer Weltsicht nicht übereinstimmen. Argumente glaubt diese paramilitärische Organisation nicht mehr nötig zu haben. Wer ihr Feind ist, entscheiden ausschließlich sie selbst. Und wie in totalitären Weltanschauungen üblich, sind sie dabei Ankläger, Richter und Vollstrecker in einem. Wer einmal mit den Begriffen rechts, Nazi oder Faschist belegt wurde, ist in ihren Augen vogelfrei.

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In Gießen hat die extreme Linke gezeigt, dass sie in der Lage ist, Polizei gezielt und effizient in vorher offensichtlich trainierten und eingeübten taktischen Bewegungen anzugreifen. Diese paramilitärische Organisation verfügt offenbar auch über die Fähigkeit der zeitgleichen Aufklärung über das gesamte von ihnen zum Operationsfeld erklärten Gebiet sowie die Möglichkeit, gezielt und schnell Kontingente an bestimmten Stellen zum Einsatz zu bringen.

Die paramilitärisch organisierten Kämpfer dieser Bewegung sind außerdem offensichtlich so überzeugend indoktriniert, dass sie, zum erheblichen Teil uniformiert und mit einheitlichen Symbolen versehen, im Glauben, einer höheren Moral zu dienen, selbst vor gemeinschaftlich begangener schwerer Körperverletzung nicht zurückschrecken. Vielleicht muss man aber besser sagen, dass sie sich im Moment noch damit begnügen.

Zurück zum Frankfurter Prozess: Darin versucht nun die Bundesanwaltschaft seit vielen Monaten, das Frankfurter Oberlandesgericht zu überzeugen, dass diese ältere Herrschaften genau das getan haben sollen, was durch die Linke in Gießen offen gezeigt wurde: eine zentral gesteuerte Organisation mit paramilitärischen Strukturen mit erheblichem Gewaltpotential, die einen anderen Staat will und offen zeigt, dass sie diesen demokratischen Rechtsstaat ablehnt und, was noch erschreckender ist, auch offen zeigt, dass sie Gewalt akzeptiert und anwenden will, um das zu ändern.

Justitia wird als eine Göttin mit verbundenen Augen dargestellt. Diese Symbolik soll zeigen, dass die Justiz unparteiisch ist. Es könnte natürlich aber auch nur deren Blindheit symbolisieren.

Denn all das, was in Gießen von den Linken offen praktiziert wurde, der Terror, wird sich bei den in Frankfurt Angeklagten mit immer größerer Wahrscheinlichkeit nicht finden lassen. Vermutlich geht es noch nicht einmal um Terrorismus, sondern vielmehr um Betrug. Das schreibt nun auch Gisela Friedrich in einem Beitrag in der Welt. TE schrieb das schon vor einem Jahr.

Verblüffend ist auch das kindliche Gemüt der CDU, die tatsächlich glaubt, wenn sie nur fest die Augen vor dem Offensichtlichen verschließt, dass es dies dann nicht mehr geben würde. Denn die CDU ist das natürliche und nächste Ziel der extremen Linken. Darauf sollten sich CDU-Mitglieder und CDU-Wähler schon einmal einstellen.

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Kommentare ( 51 )

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Brotfresser
8 Tage her

Die gute Frau hat schon viele Prozesse beobachtet und sich auch schon an Mutti Merkel abgearbeitet. Sie heißt aber Gisela Friedrichsen … so viel Zeit muss sein!?

Walter.Reichert
8 Tage her

Das was man auf den Fotos und Video im Netz sieht, ist Faschismus. Als erstes sollte man endlich diese linke faschistische Domain de.indymedia.org abeschalten. Dies haben die Dienste in über 20 Jahren nicht geschafft. Ich zitiere lieber nur Bertold Brecht aus der Dreigroschenoper. Zitat: “ „Das ist das liebe Gesocks, das sich da unten tummelt.“ Brecht was wohl ziemlich weitsichtig. Dürfte man mit BG nicht Mitglied der Antifa werden, gäbe es keine Antifa.

Chlorhahn
8 Tage her

Gießen, von Spezialdemokaten, Grünen und Linken organisiert, von der CDsU dankbar begrüßt

Markus Gerle
8 Tage her

Schön, dass mal wieder auf das noch laufende Verfahren gegen die vermeintlichen Rollator-Putschisten hingewiesen wurde. Das läuft doch schon ewig. Und wäre da irgendetwas Signifikantes bei herum gekommen, hätten doch sämtliche staatliche und staatsnahe Medien berichtet. Es kommt mir so vor, dass hier ein paar wirklich arme Gestalten Opfer des Propaganda-Krieges der Antidemokratin Nancy Faeser wurden. Dass die dysfunktionale links-grüne Gesinnungsjustiz in Deutschland kein Interesse an der Verfolgung von Straftaten linksextremer Terroristen hat, ist nicht neu. Oder ist da irgendwas bei den Ermittlungen zu den Sabotageakten linksextremer Terroristen in der jüngeren Vergangenheit herausgekommen? Ermittlungserfolge feiern die doch nur noch, wenn… Mehr

GefanzerterAloholiker
8 Tage her

Jetzt guckt ja niemand mehr. Das youtube analysiert in der Tiefe, welche Partei im aktuelle BT die größte Übereinstimmung mit der NSDAP hat. Das Ergebnis ist, „Die Linke“. Die Argumente sind zunächst gut. Somit fehlt eine durchdachte Verfassung, denn so einem Ergebnis sollte keine Analyse kommen.

https://youtu.be/6lL1xbivtcE

Jens Frisch
8 Tage her

Werden auch in diesem Fall – wie beim NSU Fall – die Akten für 120 Jahre (!!!) weggesperrt?
Spätestens seit diesem Fall – allerspätestens seit der illegalen Grenzöffnung 09/2025 – ist Deutschland kein Rechtsstaat mehr.

Dieter
9 Tage her

„Alle diese Untersuchungen, die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – und sie dann übernehmen. Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemand unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen, derer die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen… Mehr

BKF
9 Tage her

Interessanter Gruß auf dem Aufmacherbild, darf man in Deutschland wieder so mit dem Arm grüßen? 😉

Teide
9 Tage her
Antworten an  BKF

Mit der richtigen Gesinnung schon.

Guenther Adens
9 Tage her

Man stelle sich nur vor, was passiert wäre, wenn das Photo die Mitglieder auf einem AfD Parteitag gezeigt hätte….

joly
8 Tage her
Antworten an  Guenther Adens

Kann denn keiner mit KI all diesen Typen die richtige SA-Uniform und eine Hitlersche Rotzbremse gönnen. Ich bin empört, dass dieses Gesoxe solche römisch-deutsche Grußarten adaptiert.

Haeretiker
9 Tage her

„… trifft auf einen Staat, der wegschaut, …“

Der Staat schaut nicht weg, er schaut zu und lernt. Solche Proteste sind in Deutschland schon immer staatlich organisiert. Nur das es die brd am geschicktesten macht.